Auf einem total coolen Event in Düsseldorf gab’s letztens tolle Kalligrafie-Schilder für die Teilnehmer … mit einem coolen Schwung geschrieben, reduziert und irgendwie außergewöhnlich. Ich mag‘ sowas! Und weil ich eben ein kommunikativer Mensch bin, hab‘ ich mich ein bisschen mit dem Künstler unterhalten … so hab‘ ich Steffen kennengelernt.
Witzigerweise leben wir in der gleichen Stadt – Mönchengladbach – und ich halte ab sofort die Augen offen, wann immer ich ein Graffiti sehe. Das tu‘ ich eigentlich sowieso, denn ganz viele der bunten Bilder gefallen mir – egal ob am Straßenrand, auf Garagentoren oder in Ausstellungen! Steffen ist freiberuflicher Künstler, arbeitet und malt unter dem Pseudonym Hoker und schüttelt Kunst mal eben so aus dem Handgelenk! Und jetzt beantwortet er 5 Fragen zum Thema Spayen, Kunst und Leidenschaft.
1. Wer bist du? 5 Sätze zu Steffen Mumm
Hi, ich bin Steffen Mumm, 26 Jahre alt, wohne in Mönchengladbach und bin freischaffender Künstler. Ich sprühe, male, zeichne und schreibe die verschiedensten Dinge und das an den unterschiedlichsten Orten. Mein Motto: Don’t grow up!
2. Seit wann sprayst du? Wie wurde ein Beruf daraus?
Seit ich ein Stöpsel bin, fasziniere ich mich fürs zeichnen / malen und vor allem für Graffiti. Mit ca. 12 fing ich dann selber an Graffiti-Styles zu sketchen und mich an der Dose zu versuchen. Seit ich 2013 meinen Job als Industrie-Mechatroniker aufgegeben habe, arbeite ich freiberuflich als Künstler.
Meine Schwerpunkte liegen dabei in der Typography / Kalligrafie / Lettering und Illustration. Mit der Zeit habe ich mich vom klassischen Graffiti-Style entfernt, da ich einen Schritt weitergehen wollte und meine Kenntnisse aus meinem nachträglich begonnenen Design-Studium weiter ausarbeiten und mit meinen bisherigen Kenntnissen verbinden wollte.
Dass es heute mein Beruf ist, liegt daran, dass ich mich mehr meiner Leidenschaft widmen wollte.
3. Graffiti – ist das Kunst oder Vandalismus? Oder beides?
Puh, ich denke das liegt immer im Auge des Betrachters. Was ist denn Kunst? Es hat sich seit der Entstehung in den 70er Jahren, durch die Hip-Hop-Kultur, einiges geändert. Inzwischen gibt es einige Graffiti-Künstler die große Ausstellungen haben und weltweit ihre Bilder malen (dürfen).
Es gibt da immer noch die zwei Sparten, mit den legalen und den illegalen Malern. Ich sehe auch nicht alles was illegal ist, als Vandalismus an (Anmerkung der Redaktion: „Das sehe ich genauso!“)
4. Gibt es besondere Künstler oder Werke, die dich inspirieren?
Der beste und inspirierendste Künstler ist für mich immer noch die Natur. Von ihr lernt man unglaublich viel, z.B. Form- und Farbgebung. Des Weiteren gibt es natürlich noch einige Sprüher, Kalligrafen und Illustratoren, die mich inspirieren.
Eine Epoche, welche mich immer wieder unglaublich fasziniert, ist auf jeden Fall die Renaissance.
5. Was macht dich glücklich?
Wenn ich mit Begeisterung an freien Werken arbeite, oder bei Auftragsarbeiten das machen kann, worauf ich Lust habe. Bei freien Werken/Aufträgen, arbeite ich oft ohne Entwürfe, da es mir ein Gefühl von Freiheit gibt. Das sind dann auch immer die Arbeiten, die am Besten werden.
lieber Steffen, Danke für das schöne Interview. Und weil ich verschiedene Ansätze von Kunst spannend finde, gibt’s ab sofort eine neue Rubrik hier auf dem Blogmagazin: ganz einfach Kunst. Da findet ihr immer wieder was Sehenswertes: schöne Ausstellungen, klassische Meister, spannende Spayer, moderne Kunst und mehr. Schaut einfach mal vorbei … insbesondere natürlich auch bei Hokerone.de – da könnt ihr noch eine Menge coole Projekte auf der Website sehen!
Alle weiteren Interviews der Reihe 5 Fragen an, findet ihr hier.