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5 Fragen an Ioana @missredfox über Papier, Kunst & die Begeisterung für Japan

Heute freue ich mich wieder über einen spannenden Gast in meinem Kurzinterview 5 Fragen an. Hallo, liebe Ioana vom zauberhaften DIY-Blog miss red fox! Ich habe Ioana – die übrigens wahnsinnig gut mit Papier umgehen kann – schon ins Herz geschlossen, bevor wir uns persönlich kannten. Das kam so: ich hatte irgendwo auf Social Media nach meinem Hamburger Franzbrötchen gejammert (die gibt’s hier im Rheinland ja nicht) und zwei Tage später kam ein Paket … von miss red fox … und drin waren Franzbrötchen. Ist das nicht wunderbar?

Kurze Zeit später habe ich mit eins von Ioanas handgemachten Notizbüchern gekauft: mit einer japanischen Papierbindung. Das Notizbuch ist traumhaft schön – so wie ganz viele Sachen, die Ioana macht. Lasst euch verzaubern!

1. Wer bist du: 5 Sätze über Iona Golzke @missredfox

Ich bin Ioana (spricht sich etwas wie Johanna aus, nur ohne „h“), komme aus Rumänien und wohne mit meinem Mann und unseren zwei Kindern im Siebengebirge im Rheinland. Eigentlich bin ich Ingenieurin – ich habe in Bukarest Wirtschaftsingenieurwesen studiert – aber das Kreativsein liegt mir doch mehr: ich fotografiere sehr viel und gerne, binde Notizbücher und Alben und gestalte und bastele natürlich auch viel.

 

 

„miss red fox“ entstand übrigens beim Stempelschnitzen: ich fand, mir war ein Stempel von einem kleinen Fuchs gut gelungen und habe ihn kurzerhand zum „Maskottchen“ und Namen für meinen kreativen Blog und für mein Papeterie-Label deklariert.

Da ich schönes Papier so liebe, gebe ich mein Geld definitiv eher in Papeterien als in Schuhläden aus (nicht, dass ich tolle Schuhe nicht mag, aber Papier mag ich lieber – schade, dass ich mir nicht schicke Schuhe aus Papier basteln kann. Auch im Urlaub bin ich immer vorbereitet, habe im Vorfeld recherchiert, wo in dem Ort die tollsten Papeterien sind und versuche, mir Zeit dafür zu nehmen, um sie zu besuchen (und nehme von zu Hause immer eine Papprolle mit, um eingekauftes Papier sicher transportieren zu können).

 

 

Und sonst noch einige fun facts, in beliebiger Reihenfolge: ich liebe die Farbe Blau, Snoopy & die Peanuts auch, ich fliege und reise sehr gerne, ich bin eine Käsekruste-vom-Gratin-ganz-am-Ende und eine Spiegelei-von-Außen-nach-Innen-und-das-Eigelb-als-Ganzes-zum-Schluß-Esserin. Ich liebe Japan (obwohl ich – noch – nie da war), auch Sushi und Gyoza, könnte mich die ganze Zeit aber auch nur von Crème Caramel und Baiser ernähren (UND von Sushi und Gyoza).

Ich bin ein Chaot, schiebe Aufgaben, die ich nicht mag, vor mich hin, bastele lieber stattdessen, ich treibe im Urlaub meine Mitreisenden in den Wahnsinn, weil ich zu viel fotografiere. Ich gehöre zu den 2% oder so Menschen auf der Welt, die grüne Augen haben, ich kann mich schwer entscheiden, ich kann Mathe und Physik (bin ja Ingenieurin), Chemie aber nicht, ich bin gerne ein Autodidakt und lese sehr viel (echte Bücher – aus Papier), kein Audiobooks-/E-Books-Gedöns.

So, und ich (rede und) schreibe definitiv zu viel: das waren deutlich mehr als 5 Sätze, uuups!

2. Was fasziniert dich am Arbeiten mit Papier?

Papier ist auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar (ok, jetzt denke ich in erster Linie an weißes Papier) und doch kann man daraus so tolle Sachen machen, es ist so vielfältig. Faszinierende Papercuts können daraus entstehen, 3D Objekte wie Origami oder tolle Geschenkverpackungen. Und natürlich ist da auch das wunderbare, handgemachte Papier, am liebsten mag ich die Yuzen Papiere aus Japan oder die Lokta Papiere aus Nepal. Nicht nur sehen sie mit ihren Mustern und Farben wunderschön aus (ich bin ein sehr visueller Mensch), die Haptik ist auch klasse. Ich mag Papier, das sich gut anfühlt.

 

 

Papier hat mich immer begleitet … als riesige Rolle, auf der meine Eltern und ich (da war ich so ab zweieinhalb) zusammen zeichneten oder als Hefte für die Schule. Ich habe es immer geliebt, am Anfang eines Schuljahres in den Schreibwarenladen zu gehen und die Materialienliste, die uns die Lehrerin gab, einzukaufen – auch, wenn wir damals im Mangel-geprägten Kommunismus lebten und es sehr wenige (und wenig schöne) Sachen in den Läden gab.

In Rumänien sind Schreibwarenläden meistens mit einer Buchhandlung kombiniert und den Geruch der Bücher mochte ich auch schon immer. Wenn ich in Bukarest bin, gehe ich übrigens wirklich jedes Mal zu den zwei, drei Buchhandlungen & Papeterien, zu denen ich auch als Kind gerne ging.

3. Du bist total begeistert von Japan. Woher kommt das?

Japan – das ist in der Tat etwas anderes, das ich genau so mag wie schönes Papier. Irgendwie ist es mir ein Rätsel, warum das so ist: ich war noch nie da (noch nicht). Wahrscheinlich fand ich das Bildband über Hokusai, das früher meiner Eltern gehörte und jetzt mir, so faszinierend. Vor allem Abbildungen der Farbholzschnitte aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“ sind so toll, die Farbverläufe, die Details.

 

 

Besonders mag ich die „Große Welle vor Kanagawa“, das Bild kennt wahrscheinlich jeder. Und wenn man bedenkt, dass das keine Malerei ist, sondern Holzschnittdrucke, dann ist seine Kunst noch interessanter: die Technik ist nicht gerade einfach, ich habe mir das mal im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln angeschaut (und da das riesige Glück gehabt, die „Große Welle“ als echten Druck zu sehen und nicht nur als Abbildung in einem Buch)!

 

 

Womöglich ist mir all das als Kind nicht bewusst worden, ich mochte einfach die Bilder und konnte sicherlich nicht erklären, warum. Später habe ich mich mehr und mehr mit dem (traditionellen) Japan befasst und erkannte, dass an dem Land, den Menschen, der Architektur, der Art der Gartengestaltung und den Farben und Mustern etwas ist, was mich fasziniert. Ich lerne jetzt übrigens Japanisch (selber, ohne Lehrer) und freue mich wahnsinnig auf April, da fliegen wir endlich dahin!

4. Deine Papier-Ideen sind manchmal schon Kunst. Wo hast du das gelernt?

Oh, lieben Dank, Katrin! Wie ich vorhin sagte, ich bin gerne ein Autodidakt: alles, was ich kann, habe ich mir selbst beigebracht. Die ursprüngliche Inspiration mag aus einem Buch oder von einem Video kommen, die Techniken lerne ich aber dann nach und nach selbst, perfektioniere sie, so weit ich kann (denn ich bin der Meinung, wenn ich was mag und mache, dann muss es auch gut werden) und gebe ihnen meinen persönlichen Touch.

 

Handmade by miss red fox: New York als Papercut.

 

Das gilt genauso für Origami und Papercuts wie für die Buchbindung und übrigens auch für die Fotografie: das hat mir keiner beigebracht, das ist selbst gelernt, oft aber auch „aus dem Bauch“, intuitiv und spontan, zumindest was die Motive angeht. Meine Technik mag nicht perfekt sein, ich weiß, da ist viel Luft nach oben, aber ich bin stolz auf meine Motivwahl (man nimmt die Welt wirklich ein bisschen anders wahr, wenn man durch ein Kameraobjektiv schaut).

Unabhängig davon würde ich aber liebend gerne einen Kurs in einer Papiermanufaktur besuchen oder in einer Buchbinderei und von Profis lernen, wie sie das machen.

 

 

5. Was macht dich glücklich?

Papier, schönes Papier, japanisches Papier, Notizbücher binden, noch mehr Papier, Papiershopping ;-). Auf jeden Fall. Aber in erster Linie, noch vor dem Papier, selbstverständlich meine Familie und das ansteckende Lachen meiner Kinder. Die Wochenenden, die wir mit späten und langen Frühstücken verbringen (frisch gepressten Orangensaft, warme Brötchen und Croissants, Käse, Schinken, Eier, selbst gemachte Marmelade…). Die langen Winterabende vor dem Kamin und neben dem Weihnachtsbaum, an denen wir heiße Schokolade trinken, Kekse essen, Bücher lesen oder Brettspiele spielen.

Unsere Reisen, möglichst sehr weit weg, gerne mit dem Wohnmobil, die Kinder lieben das – ich denke da an Kanada oder Kalifornien, auch Australien, Perú, New York, bald Japan – ok, die letzten drei ohne Wohnmobil. Aber, so weit weg ich gerne fliegen mag, macht mich auch ein Aufenthalt in Siebenbürgen, wo mein Vater herkommt, sehr glücklich – leider war ich seit 15 Jahren nicht mehr dort.

 

Sushi macht mich glücklich, gutes Essen im Allgemeinen (ob japanisch, italienisch, mexikanisch oder das rumänische Essen meiner Mama), Schokolade – gerne Vollnuss oder knusprig. Heiße Schokolade mit Sahne, aber auch Latte Macchiato. Das Fotografieren. Langstreckenflüge, so komisch das klingen mag (aber am Ende, zumindest „hin“, steht ja immer ein schönes Ziel).

Auch der Moment, wenn ich realisiere, dass mir ein kompliziertes Projekt gelingt, macht mich glücklich. Aber auch mal nichts tun müssen. Ausschlafen – meist in den Ferien zu Hause möglich. Katzen (habe leider keine mehr…) und ich kann das auch spezifizieren: komplett graue Katzen, so wie die aus der Werbung. Schöne Deko. Geschenke. Ein Einhörnchen, das über den Weg huscht, wenn ich unterwegs bin, da muss ich immer schmunzeln. Schönes Licht (und noch mehr, wenn es mir gelingt, es mit der Kamera einzufangen). Und oft ist es auch nur eine Kleinigkeit oder Krimskrams, ich bin ja schließlich eine Frau.

Ah ja, und habe ich das schon erwähnt? Schönes Papier!

liebe Ioana,
ich freu‘ mich so, dass du mein Gast im Kurzinterview bist und uns hier ein paar Einblicke in dein Leben und deine tollen DIY-Ideen gibst. 1000 Dank dafür … für mich bist du wirklich eine Künstlerin! Ich hoffe, wir treffen uns bald mal wieder irgendwo … bis dahin lass‘ es dir gut gehen!

Schaut unbedingt mal bei der lieben Ioana auf miss red fox vorbei!

 

Teilen macht glücklich!
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Hallo, ich bin’s ... Katrin. Wie schön, dass du hier bist. Ich freu mich auf dein Feedback! Schreib mir einfach einen Kommentar.

2 Kommentare

  1. Ganz herzlichen Dank, liebe Katrin, für die Einladung und für die schönen Fragen! Ich freue mich sehr, Dein Gast sein zu dürfen! Und vielleicht treffen wir uns bald, wäre nett :-).

    Liebe Grüße,
    Ioana

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    • liebe Ioana,
      dein Notizbuch mit den gedruckten roten Kois drauf halte ich hier in Ehren. Danke, dass du hier im Interview 5 Fragen an tu Gast bist. Und hoffentlich auf ganz bald mal!
      herzlichst Katrin

      Antworten

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